Region. Die Krankenhäuser in Deutschland stehen aktuell vor einer erheblichen finanziellen Herausforderung. Trotz der zentralen Rolle, die sie bei der Bereitstellung hochwertiger Gesundheitsversorgung spielen, haben viele Einrichtungen mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, die ihre Leistungsfähigkeit und Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen.
Eine Vielzahl von Faktoren trägt zu dieser angespannten finanziellen Situation bei. Grundsätzlich stellen die seit Jahren kontinuierlich steigenden Kosten für medizinisches Personal, Medikamente und technologische Ausstattung bereits eine enorme Belastung für die Krankenhäuser dar.
Darüber hinaus werden Krankenhäuser gerade in ländlichen Regionen mit einer wachsenden Zahl von Patienten konfrontiert, die ihre elektiven, also planbaren Operationen nicht mehr von einer wohnortnahen Behandlung abhängig machen, sondern vermehrt auch räumlich entfernte Spezialisten aufsuchen und sogar Wartezeiten in Kauf nehmen. Gemeinsam mit einer zunehmenden Ambulantisierung von Behandlungen führt dies seit Jahren zu sinkenden Belegungszahlen und Schwierigkeiten bei der Suche nach geeignetem medizinischem und pflegendem Personal.
Ein weiterer Aspekt, der die finanzielle Situation signifikant belastet, sind die Fallpauschalen. Das derzeitige Vergütungssystem basiert auf einem pauschalen Betrag pro Fall, unabhängig von der tatsächlichen Behandlungsdauer und den individuellen Bedürfnissen der Patienten. Diese Fallpauschalen werden im Vorfeld seitens der Kassen fest vorgegeben, so dass plötzliche Kostensteigerungen, wie wir sie seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erleben, nicht mehr kompensiert werden können. Denn im Gegensatz zu Handel, Handwerk, HoGa oder Industrie können Krankenhäuser ihre explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln, Wäschereinigung oder medizinischen Hilfsmitteln durch dieses System nicht weiterreichen. Dies erfordert insbesondere von nicht-gewinnwirtschaftlich orientierten Trägern enorme Anstrengungen.
Um dieser schwierigen finanziellen Situation entgegenzuwirken, sind dringend umfassende Maßnahmen erforderlich. Eine ausreichende Finanzierung der Krankenhäuser, die den steigenden Kosten und den Bedürfnissen der Patienten gerecht wird, ist von entscheidender Bedeutung. Es bedarf neben einer besseren Anpassung der Finanzierung, um eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen, ganz aktuell auch eines Ausgleichs der Inflationskosten. Daher habe wir uns entschieden, die Aktion der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) aktiv zu unterstützen. Dazu werden wir am Aktionstag in unseren Einrichtungen Patienten und Besucher informieren und sie bitten, die Petition der DKG mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Die Krankenhäuser in Deutschland stehen vor einer ernsthaften finanziellen Herausforderung, die nicht ignoriert werden kann. Es ist von größter Bedeutung, dass politische Entscheidungsträger, Gesundheitsorganisationen und die Gesellschaft insgesamt sich dieser Situation bewusst werden und Maßnahmen ergreifen, um eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Am 20. September finden in verschiedenen Städten Demonstrationen statt – unter anderem in Mainz und Saarbrücken. An diesen beteiligt sich auch die Marienhaus-Gruppe.